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Gründung eines Unternehmens-Checkliste: Schritt-für-Schritt zum Erfolg

Florian-Gössmann Schmitt

Unternehmen gründen leicht gemacht: Checkliste von der ersten Idee bis zur ersten Rechnung – alles im Blick. Förderungen sichern, Steuern smart planen.

Key Takeaways

  • Schritt-für-Schritt-Checkliste für die Gründung eines Unternehmens – inklusive Rechtsformwahl, Steuern, Rechnungswesen und Geschäftskonto.
  • Umfassende Übersicht zu wichtigen Themen wie Planung, Motivation, Geschäftsidee, Anmeldung, Genehmigungen, Personal und Besonderheiten für Kleinunternehmen und Branchen.
  • Digitale Tools und Vorlagen unterstützen bei Buchhaltung, Förderungen, Fristenmanagement und sorgen für eine strukturierte, erfolgreiche Umsetzung des Gründungsvorhabens.

Warum eine Checkliste bei der Unternehmensgründung unverzichtbar ist

Du willst gründen? Super! Aber seien wir ehrlich: In der Startphase jonglierst du als Gründer:in viele Aufgaben gleichzeitig. Noch bevor es richtig losgeht, solltest du dir über deine Motivation, persönliche Gründe, Verantwortung und die grundlegenden Basics Gedanken machen, die für eine erfolgreiche Gründung entscheidend sind.

Eine gute Vorbereitung und clevere Planung sind dein Schlüssel zum Erfolg, damit du alle wichtigen Aspekte, mögliche Stolpersteine und Besonderheiten im Blick behältst. Gesetze ändern sich, Fristen sind strikt, und Fehler können teuer werden.

Eine strukturierte, digitale Checkliste unterstützt dich dabei, alle Schritte, wichtigen Fragen und die Entwicklung deiner Geschäftsidee sowie kreativen Ideen übersichtlich zu verfolgen – so vergisst du garantiert nichts.

b'steuern hilft dir genau dabei mit API-Schnittstellen, automatischer Belegerkennung und proaktiven Steuer-Check-ups. Denk daran: Einzelunternehmer haften in der Regel unbeschränkt mit ihrem Privatvermögen – deshalb ist eine sorgfältige Planung und Absicherung besonders wichtig.

Wie lange dauert die Gründung eines Unternehmens?

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Bevor du startest, verschaffe dir einen Überblick über die wichtigsten Schritte und Besonderheiten bei der Unternehmensgründung. Die Dauer hängt von deinem Gründungsvorhaben ab und umfasst die Einhaltung rechtlicher und steuerlicher Anforderungen sowie eine sorgfältige Planung.

Nutze passende Beratung und Services, die dich bei deiner Geschäftsidee und Rechtsform unterstützen. Besonders bei Einzelunternehmen sind spezifische Anforderungen und die Unternehmensnachfolge zu beachten:

Tag Aufgabe Beschreibung
Tag 1–2 Rechtsform, Name, Domain festlegen Check die Voraussetzungen für die gewählte Rechtsform und informier dich über Besonderheiten, z. B. Handelsregistereintrag bei Kapitalgesellschaften oder Kaufleuten.
Tag 3–4 Notar (bei UG/GmbH), Firmenkonto eröffnen, Kapital einzahlen Vor der Anmeldung beim Handelsregister müssen alle erforderlichen Unterlagen und Genehmigungen vorliegen.
Tag 5 Gewerbe oder Freiberuf an- bzw. melden Anmeldung beim Gewerbeamt bzw. anderen Behörden; prüfe, ob zusätzliche Genehmigungen erforderlich sind.
Tag 6 ELSTER, Steuernummer, USt-IdNr. beantragen Anmeldungen beim Finanzamt zur steuerlichen Erfassung des Unternehmens.
Tag 7–8 Buchhaltung live schalten, Bank anbinden Achte auf Besonderheiten bei der Buchhaltung und prüfe, ob alle Voraussetzungen für einen reibungslosen Ablauf erfüllt sind.
Tag 9 Rechnungs- und Angebots-Vorlagen, AGB, Datenschutz Erstelle alle notwendigen Unterlagen und prüfe, ob rechtliche Besonderheiten oder Genehmigungen zu beachten sind.
Tag 10 Go-Live und erste Rechnung Achte auf korrekte Rechnungsstellung und stelle sicher, dass alle Voraussetzungen und Anmeldungen erfüllt sind.

Die Ultimative Checkliste zur Unternehmensgründung

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1) Idee schärfen und Business-Basics klären

✅ Problem, Zielgruppe, Nutzen und Preis testen

Kreative Ideen und eine klar definierte Businessplan sind das Fundament jeder erfolgreichen Existenzgründung. Überleg dir mal: Was treibt dich wirklich an? Welche Motivation und persönlichen Gründe bringen dich zur Gründung? Diese sind entscheidend für die nachhaltige Entwicklung deines Unternehmens.

Schnapp dir das Business Model Canvas, um dein Geschäftsmodell strukturiert zu planen und zentrale Aspekte wie Partner, Kunden, Einnahmequellen und Kosten übersichtlich darzustellen. Die Erstellung eines Businessplans kann viel Zeit in Anspruch nehmen, ist jedoch essenziell, um Investoren zu überzeugen und eine klare Strategie zu entwickeln.

Die Auswahl und Einbindung der richtigen Partner kann maßgeblich zum Erfolg deiner Geschäftsidee beitragen. Achte auf eine sorgfältige Vorbereitung und berücksichtige alle relevanten Aspekte, um Risiken zu minimieren und optimal in die Gründungsphase zu starten.

✅  Finanzplanung entwerfen

Einnahmen, Kosten, Liquidität, Steuern. Eine vorausschauende Planung ist essenziell, um die finanziellen Aspekte deiner Existenzgründung im Blick zu behalten und langfristig erfolgreich zu sein.

2) Rechtsform und Haftung entscheiden

Bei der Gründung stehen verschiedene Rechtsformen und Gesellschaftsarten zur Auswahl, die jeweils unterschiedliche Voraussetzungen, Besonderheiten und Nachteile mit sich bringen. Die Wahl der passenden Rechtsform hängt von dir persönlich, deinen individuellen Zielen und den rechtlichen Rahmenbedingungen ab.

Es ist wichtig, die Voraussetzungen für die jeweilige Rechtsform zu checken und zu entscheiden, ob du als Kaufmann oder Nicht-Kaufmann giltst, da das Auswirkungen auf die Handelsregisterpflicht und weitere rechtliche Verpflichtungen hat.

Rechtsform Vorteile Besonderheiten Nachteile
Einzelunternehmen / Freiberuflich Schnell und günstig, Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) möglich. Geeignet für Einzelgründer, unkomplizierter Start. Einfache Gründung, wenig Formalitäten. Unbeschränkte Haftung mit Privatvermögen.
GbR Für zwei oder mehr Personen, meist mit EÜR. Personengesellschaft für mehrere Gründer. Einfache Gründung, gemeinsame Haftung. Gesamtschuldnerische Haftung aller Gesellschafter.
UG / GmbH Kapitalgesellschaften mit beschränkter Haftung, Bilanzierung und Offenlegung verpflichtend. Haftungsbeschränkung, professionelles Außenbild, Eintragung ins Handelsregister erforderlich. Mindestkapital erforderlich, höhere Gründungskosten und administrativer Aufwand.

3) Firmennamen, Verträge, Bank

✅ Namens-Check, Domain, Markenprüfung

Die Wahl des Firmennamens sollte zu deinem geplanten Geschäftsmodell und den Zielen deines Businessplans passen, da diese die Ausrichtung und Positionierung deines Unternehmens maßgeblich beeinflussen.

✅ Gesellschaftsvertrag bei UG/GmbH beurkunden, Stammkapital einzahlen

Achte auf die wichtigen Inhalte des Gesellschaftsvertrags, da diese die rechtliche Grundlage deines Unternehmens bilden. Die sorgfältige Ausarbeitung der Inhalte ist entscheidend, besonders wenn Partner in deinem Geschäftsmodell eine zentrale Rolle spielen.

Die Gründung einer GmbH erfordert zudem ein Stammkapital von mindestens 25.000 Euro, das vor der Eintragung ins Handelsregister eingezahlt werden muss.

✅ Geschäftskonto eröffnen

Ein separates Geschäftskonto ist absolut unverzichtbar – und zwar nicht nur, weil es gut aussieht auf dem Papier. Du willst deine Unternehmensfinanzen klar im Griff haben? Dann trenne deine Konten sauber voneinander.

So behältst du den Überblick über deine geschäftlichen Ausgaben, ohne dass private Käufe dazwischenfunken. Spätere API-Anbindung an Buchhaltung mitdenken.

4) Behördengang und Registrierungen

✅Gewerbeanmeldung oder Freiberufler-Meldung:

Die Anmeldung beim Gewerbeamt ist für viele Gründungen verpflichtend, während Freiberufler eine Meldung beim Finanzamt vornehmen. Je nach Kategorie und Branche deines Unternehmens sind unterschiedliche Anmeldungen bei Behörden wie dem Gewerbeamt, dem Finanzamt oder den zuständigen Kammern erforderlich.

Für Kapitalgesellschaften und Kaufleute ist zudem ein Handelsregistereintrag notwendig. Prüf, ob für deine Branche spezielle Genehmigungen erforderlich sind.

✅Fragebogen zur steuerlichen Erfassung in ELSTER ausfüllen, Steuernummer beantragen:

Achte darauf, alle Voraussetzungen für die Gründung zu erfüllen, wie persönliche Qualifikationen, notwendige Dokumente und die richtige Einordnung deines Unternehmens in die passende Kategorie und Branche.

Die steuerlichen Pflichten unterscheiden sich je nach Unternehmensform, besonders bei Kleinunternehmen und bei Anwendung der Kleinunternehmensregelung.

✅Umsatzsteuer: Regelbesteuerung oder Kleinunternehmer prüfen; ggf. USt-IdNr. anfordern.

Für Kleingewerbe und Kleinunternehmen gelten besondere Regelungen, etwa vereinfachte Buchführung und steuerliche Erleichterungen. Informier dich über die Besonderheiten der Kleinunternehmensregelung bei Gründungen.

Weiterführende Links zu branchenspezifischen Informationen, Anlaufstellen und hilfreichen Ressourcen findest du am Ende des Artikels.

5) Rechnungswesen aufsetzen – digital first

Buchhaltungstool wählen und mit Banking verbinden; kein Schatten-Setup.

  • GoBD, Belegfluss, Kategorien, Kassenprozesse sowie alle relevanten Aspekte des Rechnungswesens und der Rechnungsstellung definieren, um die Voraussetzungen für eine ordnungsgemäße Buchhaltung zu erfüllen.
  • Prozesse für USt-Voranmeldung und Zusammenfassende Meldung festlegen, Fristen im Kalender.

Eine korrekte Rechnungsstellung und die Einhaltung aller Voraussetzungen sind essenziell, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen. Wenn du alle Aspekte und Kategorien im Rechnungswesen beachtest und die Organisation stimmt, hast du alles abgedeckt und vergisst nichts.

6) Lohn, Verträge, Versicherungen

✅ Bei Mitarbeitenden

  • Lohnabrechnung, BG, Betriebsnummer. Die Anmeldung von Mitarbeitern bei der Agentur für Arbeit und die sorgfältige Organisation des Personals sind essenziell, um den rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden. Dabei trägst du die Verantwortung gegenüber den Menschen in deinem Unternehmen und musst sowohl die Besonderheiten als auch die potenziellen Nachteile bei der Beschäftigung von Mitarbeitern beachten.
  • Berufs- und Betriebshaftpflicht prüfen, Datenschutz implementieren. Zusätzlich ist der Abschluss der gesetzlichen Unfallversicherung bei der Berufsgenossenschaft verpflichtend, um die Sicherheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten.

7) Steuern und Pflichten im Jahr

✅ Vorauszahlungen für ESt/KSt, GewSt planen; Fälligkeiten monitoren

Bei Gründungen von Kleinunternehmen, Kleingewerbe oder bei Anwendung der Kleinunternehmensregelung sind steuerliche Besonderheiten und mögliche Nachteile zu beachten, wie etwa vereinfachte Buchführung, aber auch eingeschränkte Vorsteuerabzugsfähigkeit und bestimmte Schwellenwerte.

Die Verantwortung für die fristgerechte Erfüllung aller steuerlichen Pflichten liegt bei dir als Unternehmer, wobei die Voraussetzungen für die steuerliche Anmeldung und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zu den wichtigsten Aspekten zählen.

✅ Jahresabschluss oder EÜR, Offenlegung beim Bundesanzeiger falls erforderlich.

Die wichtigsten Aspekte der steuerlichen Pflichten umfassen die korrekte Buchführung, die Einhaltung der Abgabefristen und die Berücksichtigung aller relevanten Besonderheiten je nach Unternehmensform.

8) Förderung und Finanzierung

✅ Zuschüsse, Bürgschaften, Programme der Länder prüfen; Liquiditätspuffer sichern

Bei der Beantragung von Förderungen ist es wichtig, die Voraussetzungen und Aspekte der jeweiligen Programme sorgfältig zu prüfen und eine gründliche Planung und Vorbereitung vorzunehmen.

Die Auswahl der richtigen Partner sowie das Nutzen branchenspezifischer Fördermöglichkeiten können entscheidend für den Erfolg sein, da jede Branche unterschiedliche Anforderungen und Chancen bietet.

Ein überzeugendes Geschäftsmodell, ein detaillierter Businessplan und eine klare Motivation mit nachvollziehbaren Gründen für die Förderung sind zentrale Faktoren, um Fördermittel zu erhalten. Fördermittel können dabei von öffentlichen Institutionen wie der IHK und der Bundesagentur für Arbeit bereitgestellt werden.

Für besseres Follow-up und Tracking haben wir dir eine praktische Checklist zum Download zusammengestellt – mit den wichtigsten Tipps von echten Steuer-Profis. Hol sie dir jetzt hier.

Digital gründen: So vermeidest du „Schattenbuchhaltung"

Arbeite von Beginn an in einem System mit Bank- und DATEV-Schnittstelle. Die Digitalisierung ermöglicht es dir, alle Schritte und Aspekte der Gründung übersichtlich und effizient zu gestalten. Automatisierte Belegerkennung, Mandanten-Dashboard und Steuer-Prognosen reduzieren Fehler und schaffen Echtzeit-Transparenz.

Mit digitalen Tools kannst du alle Voraussetzungen, von der Rechnungsstellung über die Personal- und Mitarbeiterverwaltung bis zur Planung und Organisation der Arbeit, abdecken. Monatsabo statt hoher Einmalhonorare macht die Kosten planbar und skaliert mit deinem Wachstum. Mit digitaler Gründer-Checkliste, Vorlagen und Profi-Tipps von b'steuern steht dir nichts mehr im Weg. Weiterführende Links zu digitalen Tools und Ressourcen findest du hier.

Für wen eignet sich welche Option?

Unternehmensgründungen können in verschiedenen Arten und Kategorien erfolgen, wobei die Wahl der passenden Rechtsform – wie Einzelunternehmen, GbR, UG oder GmbH – von zahlreichen Aspekten abhängt. Jede dieser Rechtsformen bringt eigene Besonderheiten, Voraussetzungen und potenzielle Nachteile mit sich, die du bei der Gründung sorgfältig abwägen solltest.

  • Freiberuflich/Einzelunternehmen: Diese Kategorie ermöglicht dir einen schlanken Start, einfache EÜR und schnelle Registrierung. Besonders für Kleinunternehmen und Kleingewerbe bietet sie Vorteile, da weniger komplexe Buchführung und die Anwendung der Kleinunternehmensregelung möglich sind. Du stehst hier im Mittelpunkt, da du für alle Verpflichtungen haftest. Zu beachten sind jedoch die Besonderheiten und Nachteile wie die volle persönliche Haftung und die unterschiedlichen Voraussetzungen je nach Branche.
  • GbR: Diese Rechtsform eignet sich für Gründungen mit mehreren Personen, ermöglicht einen gemeinsamen Start ohne Kapitalbindung und erfordert klare Gesellschafter-Regeln. Die Einordnung als Kaufleute oder Nicht-Kaufleute hängt von der gewählten Branche und dem Umfang der Geschäftstätigkeit ab, was Auswirkungen auf die Handelsregisterpflichten und steuerlichen Anforderungen hat.
  • UG/GmbH: Diese Rechtsformen bieten ein professionelles Außenbild und sind investorenfähig, bringen aber Bilanzierungspflichten und weitere Voraussetzungen mit sich. Die Wahl zwischen Ein-Personen-GmbH, UG oder anderen Kapitalgesellschaften solltest du unter Berücksichtigung der jeweiligen Besonderheiten, Nachteile und der Anforderungen deiner Branche treffen.

Die Branche, in der dein Unternehmen tätig ist, beeinflusst maßgeblich die rechtlichen und organisatorischen Anforderungen, Mitgliedschaften und Genehmigungen. Auch die Einordnung als Kaufmann oder Nicht-Kaufmann sowie deine Rolle als Person sind entscheidend für die Wahl der passenden Gründungsform.

Kleingewerbetreibende haben keine Kaufmannseigenschaft und unterliegen nicht dem Handelsgesetzbuch, was ihnen einige rechtliche Erleichterungen bietet.

b'steuern begleitet jede Phase mit digitaler Infrastruktur, Fristenmanagement und strategischer Steuerplanung.

FAQs

Häufige Fragen – und klare Antworten

Gewerbe angemeldet, aber noch keine Nummern – darf ich fakturieren?
Ja, grundsätzlich starten; Pflichtangaben möglichst vollständig, fehlende Nummern nachreichen. Bei EU‑B2B frühzeitig USt‑IdNr. beantragen.
Kann ich eine bestehende UG „verkaufen“ statt neu zu gründen?
Vorratsgesellschaften gibt es zwar, aber operativ genutzte UGs werden selten übernommen (Risiko/Altlasten). In der Praxis gründet man meist neu.
Sinn einer Holding jetzt schon?
Nur, wenn strategisch begründet (Gewinne langfristig thesaurieren, Beteiligungen, Exit‑Perspektive). Mehr Struktur‑Aufwand und Kosten – sonst weglassen.
Vom Einzelunternehmen in die GmbH wechseln – geht das steuerneutral?
Ja, grundsätzlich über Einbringung nach UmwStG möglich. Timing, Bewertung und Gestaltung sind entscheidend – unbedingt fachlich begleiten lassen.
Welche Pflichten hat eine UG/GmbH ab dem ersten Jahr?
Doppelte Buchführung, Jahresabschluss (Bilanz & GuV) und – je nach Größenklasse – Offenlegung im Bundesanzeiger/Unternehmensregister (spätestens 12 Monate). Zudem Vorauszahlungen auf Körperschaftsteuer (KSt) und Gewerbesteuer einplanen. Ein Steuerberater (z. B. b’steuern) erstellt Abschluss & Offenlegung fristgerecht und prüft Vorauszahlungs‑Anpassungen.
Welche Tool‑Basics?
Cloud‑Buchhaltung (Rechnung, Belege, USt‑VA), ELSTER‑Zugang, feste Admin‑Routinen (wöchentlich). Getrennte Konten (privat/geschäftlich) sind Pflicht bei Kapitalgesellschaften – und auch für Einzel/GbR best practice. Hinweis: Mit b’steuern nutzen Mandate i. d. R. Bank‑APIs und automatischen Zahlungsabgleich.
Brauche ich sofort einen Steuerberater?
Nicht zwingend, aber dringend empfohlen – insbesondere bei UG/GmbH, Lohn, Vorsteuer, Jahresabschluss. Nachträgliches „Aufräumen“ ist oft deutlich teurer als ein sauberer Start. Praxis: Ein digitaler Steuerberater (z. B. b’steuern) übernimmt die Ersteinrichtung, Lohn & USt‑Voranmeldungen, Jahresabschluss und etabliert Fristen‑ & Liquiditätsplanung.
Wechsel zwischen KUR und Regelbesteuerung?
Ein Verzicht bindet i. d. R. mindestens 5 Jahre. Wechsel jeweils zum Jahreswechsel. Bei Fehlern sind Korrekturrechnungen nötig; ggf. wird ausgewiesene USt trotzdem fällig.
Kleinunternehmerregelung (KUR) – ja oder nein?
KUR spart Bürokratie (keine USt‑Abführung, kein Vorsteuerabzug), ist jedoch bei B2B‑Fokus selten sinnvoll. Wer die Grenzen voraussichtlich überschreitet, startet besser direkt regulär mit USt. Grenzen § 19 UStG: Vorjahr ≤ 22.000 €, laufendes Jahr voraussichtlich ≤ 50.000 €.
Welche Fristen muss ich im Blick behalten?
USt‑Voranmeldung erfolgt monatlich oder quartalsweise, abhängig von der Vorjahres-Umsatzsteuer. Die Einkommensteuer- und Körperschaftsteuer-Vorauszahlungen sind jeweils zum 10. März, 10. Juni, 10. September und 10. Dezember fällig. Die Gewerbesteuer-Vorauszahlungen sind am 15. Februar, 15. Mai, 15. August und 15. November zu leisten. Die Offenlegung des Jahresabschlusses muss spätestens 12 Monate nach dem Bilanzstichtag erfolgen, wobei die Größenklasse zu beachten ist.
Brauche ich als Freiberufler eine Gewerbeanmeldung?
Nein. Freiberufler melden den Start direkt beim Finanzamt (Fragebogen), keine Gewerbeanmeldung und keine Gewerbesteuer; in der Regel Einnahmen‑Überschuss‑Rechnung (EÜR) statt Bilanz. Achtung bei Misch‑Tätigkeiten: sobald gewerbliche Anteile überwiegen, gilt Gewerbe.
Wie lange dauern Steuernummer und USt‑IdNr.?
Erfahrung: ca. 2–4 Wochen, saisonal länger möglich. USt‑IdNr. über das BZSt‑Portal oft am schnellsten.
Kommt der „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ automatisch?
Meist ja (Gewerbeamt → Finanzamt). Du kannst ihn auch proaktiv über ELSTER einreichen, was oft beschleunigt.
Kann ich vor Steuernummer/USt‑IdNr. starten?
Ja, nach Gewerbeanmeldung grundsätzlich ja. Fehlende Nummern zeitnah nachreichen; USt‑IdNr. lässt sich parallel beim BZSt beantragen.
Wie viel Kapital ist für eine UG realistisch?
Rein rechtlich ab 1 €. Praktisch solltest du mit mehreren hundert bis ein paar tausend Euro starten, um Zahlungsfähigkeit sicherzustellen.
Muss das Stammkapital „auf dem Konto liegen“?
Ja. Bei UG/GmbH wird das Stammkapital auf das Geschäftskonto eingezahlt. Es ist betriebsverwendbar (saubere Buchung/Belege!), aber nicht frei für Privatzwecke entnehmbar.
GbR – wie wird das wahrgenommen?
Sehr einfach und günstig, aber alle Partner haften unbeschränkt (privat). Für risikoarme, kleine Vorhaben ok; sobald Traktion/Risiko steigt, besser in UG/GmbH wechseln.
Wann lohnt sich UG vs. gleich GmbH?
Hast du die 12,5 k € Mindesteinzahlung und brauchst B2B‑Credibility, wähle GmbH. UG passt, wenn Kapital knapp ist und du Haftungsbeschränkung willst. Beachte: 25 % des Jahresüberschusses werden einbehalten, bis 25.000 € Stammkapital erreicht sind; Umwandlung erst danach. Bei Kapitalerhöhung/Umwandlung sind mind. 12.500 € einzuzahlen.