Tax Basics

KG Steuern kompakt: Transparenzprinzip, Gewerbesteuer und GmbH & Co. KG Beispiel

Florian-Gössmann Schmitt

Kurz rein, smart raus: Was Unternehmer über die Besteuerung von KG und GmbH & Co. KG wissen müssen: Transparenzprinzip, Freibetrag & § 35-Anrechnung.

Key Takeaways

  • Transparenzprinzip: Gewinne werden direkt den Gesellschaftern zugerechnet und mit deren persönlichem Einkommensteuersatz besteuert.
  • Gewerbesteuer-Hebel: 24.500 € Freibetrag plus § 35-Anrechnung können die Steuerlast spürbar reduzieren.
  • GmbH & Co. KG Vorteile: Haftungsbeschränkung durch die GmbH kombiniert mit steuerlicher Flexibilität einer Personengesellschaft.
  • Du willst endlich verstehen, wie KG und GmbH & Co. KG Steuern funktionieren? Hier kommt die gute Nachricht: Mit dem 24.500 € Gewerbesteuer-Freibetrag und der §35-Anrechnung ist das steuerlich ziemlich smart. Und Weiter: Personengesellschaften wie die GmbH & Co. KG haben hier echte Steuervorteile, besonders bei der Grunderwerbsteuer. Die GmbH & Co. KG kann bei Immobilienvermietung sogar von der Gewerbesteuer befreit werden. Klingt genial? Ist es auch.

    Lass uns das mal aufdröseln: Was du als Unternehmer über die Besteuerung von KG und GmbH & Co. KG wissen musst, damit dein Business und dein Einkommen steuerlich optimal laufen. Transparenzprinzip, Gewerbesteuer-Freibetrag und ein echtes Praxisbeispiel aus Berlin. Das Coole dabei: Du als Gesellschafter versteuerst den Gewinn mit deinem individuellen Einkommensteuersatz, und das Einkommen aus dem Unternehmen wird nach dem Transparenzprinzip auf alle Gesellschafter verteilt.

    KG-Steuern Grundlagen

    • Transparenzprinzip: Dein Gewinn fließt direkt in deine Steuer, die Gewinnausschüttung wird steuerlich nach den gesetzlichen Regeln behandelt. Easy, oder?
    • Gesetzliche Rahmenbedingungen: Die Struktur und Besteuerung deiner Gesellschaft (KG, GmbH & Co. KG, Kapitalgesellschaften) sind klar geregelt durch das Gesetz, deinen Gesellschaftsvertrag und die aktuelle Rechtsprechung. Die wichtigsten Punkte: Haftungsbegrenzung, Rolle der Komplementäre und Kommanditisten, Einlage und Hafteinlage sowie die Behandlung des Gesellschaftsvermögens.
    • Gewerbesteuerpflicht mit 24.500 € Freibetrag – hier solltest du die Besonderheiten bei Betriebsvermögen und Gewinnausschüttungen im Blick behalten.
    • Umsatzsteuerpflicht, Vorsteuerabzug: Die GmbH & Co. KG ist grundsätzlich umsatzsteuerpflichtig, kann aber die Vorsteuer geltend machen. Die umsatzsteuerliche Behandlung ist ein wichtiger Baustein bei der Wahl der Rechtsform und im laufenden Geschäft.
    • Unterschied KG vs. GmbH & Co. KG: Haftung, Körperschaftsteuer der GmbH, haftungsrechtliche Stellung der Komplementär-GmbH in Komplementärstellung, Kombination von Personengesellschaft und Kapitalgesellschaft (besonders die GmbH als Komplementär), sowie die Rolle der Kommanditisten mit beschränkter Haftung.
    • GmbH & Co. KG unterliegt nicht der Körperschaftsteuer – die Gewinne werden direkt dir als Gesellschafter zugerechnet. Deine Firma kann unter dem Namen einer natürlichen oder juristischen Person geführt werden.

    Die verschiedenen Erscheinungsformen zeigen dir die clevere Kombination von Personengesellschaft und Kapitalgesellschaft auf. Zweck, Leistung der Gesellschafter, Einlage und haftungsrechtliche Besonderheiten werden in deinem Gesellschaftsvertrag geregelt. Die Auflösung erfolgt nach gesetzlichen Regeln – informiere dich über die rechtliche Behandlung und die Rolle der beteiligten Personen. Unser Tipp: Berücksichtige die steuerlichen und haftungsrechtlichen Aspekte schon bei der Wahl deiner Gesellschaftsform.

    Erscheinungsformen der GmbH & Co. KG

    Es gibt verschiedene Spielarten der GmbH & Co. KG, die je nach Gesellschafterstruktur und Beteiligungsverhältnissen variieren:

    • Typische GmbH & Co. KG: Die GmbH ist alleiniger Komplementär und haftet beschränkt.
    • Beteiligungsidentische GmbH & Co. KG: Die Gesellschafter der GmbH sind auch Kommanditisten der KG in gleichen Anteilen.
    • Einmann-GmbH & Co. KG: Ein Gesellschafter hält sowohl alle Anteile an der GmbH als auch an der KG.
    • Doppelstöckige GmbH & Co. KG: Eine weitere GmbH & Co. KG ist Komplementärin.

    Diese Erscheinungsformen haben unterschiedliche Auswirkungen auf Haftung, Geschäftsführung und steuerliche Behandlung.

    Transparenzprinzip und Gewerbesteuer: Steuerliche Vorteile und Pflichten der GmbH & Co. KG verstehen

    Das Transparenzprinzip ist das Herzstück bei der Besteuerung deiner GmbH & Co. KG. Was heißt das konkret? Die Gewinne deiner Gesellschaft unterliegen nicht auf Ebene der GmbH & Co. KG selbst der Einkommensteuer oder Körperschaftsteuer. Stattdessen werden die Einkünfte deiner GmbH & Co. KG nach Art und Höhe ermittelt und direkt dir als Gesellschafter entsprechend deiner Beteiligung zugerechnet. Du versteuerst deinen Anteil am Gewinn mit deinem persönlichen Einkommensteuersatz.

    Die Gewerbesteuer ist ein Sonderfall: Obwohl deine GmbH & Co. KG als Personengesellschaft gilt, ist sie selbst Steuerschuldnerin der Gewerbesteuer. Die Höhe richtet sich nach dem Gewerbeertrag deiner Gesellschaft und dem jeweiligen Hebesatz der Gemeinde. Der Clou für dich: Die gezahlte Gewerbesteuer kannst du auf deine Einkommensteuer anrechnen lassen – das reduziert deine steuerliche Belastung. So profitierst du von einer transparenten Besteuerung und einer möglichen Entlastung bei der Einkommensteuer.

    GmbH als Komplementär und die Rolle des Gesellschafter-Geschäftsführers

    In der GmbH & Co. KG übernimmt die GmbH die Rolle des Komplementärs, der persönlich haftet – allerdings beschränkt auf das Gesellschaftsvermögen der GmbH. Die GmbH ist selbst körperschaftsteuerpflichtig. Die Geschäftsführung liegt meist bei einem Gesellschafter-Geschäftsführer der Komplementär-GmbH, der für die ordnungsgemäße Geschäftsführung und Einhaltung der haftungsrechtlichen Vorgaben verantwortlich ist. Diese Struktur bietet dir als Gesellschafter zusätzliche Sicherheit und klare Zuständigkeiten.

    Gesellschaftsvermögen und Geschäftszweck

    Das Gesellschaftsvermögen der GmbH & Co. KG umfasst alle Vermögensgegenstände, die der Gesellschaft gehören und für den Geschäftsbetrieb eingesetzt werden. Die steuerliche Behandlung des Gesellschaftsvermögens ist wichtig für die Ermittlung des Gewerbeertrags und der Gewerbesteuer. Der Geschäftszweck (Geschäftsgegenstand) der GmbH & Co. KG bestimmt, ob sie gewerblich tätig ist und somit gewerbesteuerpflichtig wird.

    Gründung und Gesellschaftsgründung der GmbH & Co. KG

    Die Gründung der GmbH & Co. KG erfolgt durch die clevere Kombination der Gründung einer GmbH und einer KG. Dabei brauchst du einen Gesellschaftsvertrag für die KG sowie einen Gesellschaftsvertrag für die GmbH. Die steuerlichen Pflichten beginnen mit der Eintragung ins Handelsregister und der Aufnahme der Geschäftstätigkeit. Eine sorgfältige Planung und rechtliche Beratung sind bei der Gesellschaftsgründung essenziell, um steuerliche Vorteile zu nutzen und Haftungsrisiken zu minimieren.

    Vergleich: GmbH & Co. KG vs. andere Rechtsformen

    Im Vergleich zu einer reinen KG bietet die GmbH & Co. KG den Vorteil der Haftungsbeschränkung durch die Komplementär-GmbH. Gegenüber einer GmbH profitieren die Gesellschafter der GmbH & Co. KG von der transparenten Besteuerung, wodurch die Gesamtsteuerbelastung oft niedriger ist. Die Wahl der passenden Rechtsform hängt von deinen individuellen Bedürfnissen in Haftung, Steuerbelastung und Geschäftsführung ab.

    Ebene KG GmbH & Co. KG
    Gewerbesteuer Ja, mit Freibetrag 24.500 € Ja, mit Freibetrag 24.500 €
    Einkommensteuer Bei natürlichen Gesellschaftern Bei Kommanditisten, wenn natürliche Personen
    Körperschaftsteuer Auf Ebene der Komplementär-GmbH (15 % + SolZ)
    § 35 EStG Anrechnung Möglich (bis 4 × Messbetrag, max. gezahlte GewSt) Nur für natürliche Kommanditisten, nicht für die GmbH
    Thesaurierungs­begünstigung (§ 34a EStG) Optional für nicht entnommene Gewinne Optional für nicht entnommene Gewinne
    Haftung Komplementär haftet unbeschränkt Haftung über GmbH beschränkt
    Buchführung Doppelte Buchführung, Bilanzierungspflicht Bilanzierungspflicht wie Kapitalgesellschaft

    Betreuung und steuerliche Beratung

    Die GmbH & Co. KG erfordert aufgrund ihrer komplexen Struktur eine professionelle steuerliche Betreuung. Ein erfahrener Steuerberater unterstützt dich bei der Gesellschaftsgründung, der laufenden Steuererklärung, der Gewinnverteilung und der Einhaltung aller steuerlichen Pflichten. So kannst du die steuerlichen Vorteile optimal nutzen und Risiken vermeiden.

    Praxisbeispiel: So funktioniert die Besteuerung der GmbH & Co. KG in der Praxis

    Ein anschauliches Beispiel macht die Besteuerung deiner GmbH & Co. KG richtig klar: Angenommen, deine GmbH & Co. KG erwirtschaftet einen Gewinn von 200.000 Euro. Zunächst wird die Gewerbesteuer berechnet – mit einem Freibetrag von 24.500 Euro, einem Steuermessbetrag von 3,5 % und einem Hebesatz von 410 % in Berlin. Daraus ergibt sich eine Gewerbesteuer von 26.325 Euro. Nach Abzug der Gewerbesteuer bleiben 173.675 Euro, die entsprechend der Beteiligung auf die Gesellschafter verteilt werden. Hältst du 50 % der Anteile, erhältst du 86.837,50 Euro als Gewinnanteil. Dieser Betrag unterliegt deinem individuellen Einkommensteuersatz. Liegt dieser bei 30 %, ergibt sich eine Einkommensteuer von 26.051,25 Euro auf deinen Gewinnanteil. Die bereits gezahlte Gewerbesteuer kannst du auf deine Einkommensteuer anrechnen lassen – das reduziert deine Steuerlast weiter. Dieses Beispiel zeigt dir, wie die Besteuerung der GmbH & Co. KG in der Praxis funktioniert und welche Rolle die Gewerbesteuer und deine individuelle Einkommensteuer spielen.

    • Gewinn: 200.000 € (Verteilung des Gewinns auf dich und die anderen Gesellschafter erfolgt entsprechend eurer Beteiligungsverhältnisse)
    • Gewerbesteuer: Berechnung mit 24.500 € Freibetrag, Messbetrag 3,5 %, Hebesatz Berlin 410 %
    • Anrechnung § 35 EStG für dich als natürliche Person
    • Körperschaftsteuer für die Komplementär-GmbH
    • Die gezahlte Gewerbesteuer kannst du auf deine Einkommensteuer anrechnen lassen – das kann deine Steuerbelastung ordentlich verringern. Bei der Gewinnausschüttung an dich als Gesellschafter sind die steuerlichen Besonderheiten der GmbH & Co. KG zu beachten, da Gewinnausschüttungen sowohl auf Ebene der Gesellschaft als auch bei dir als beteiligtem Gesellschafter steuerlich unterschiedlich behandelt werden.

    Nachteile der GmbH & Co. KG

    Trotz zahlreicher Vorteile bringt die GmbH & Co. KG als Rechtsform auch einige Herausforderungen mit sich. Die Struktur aus Komplementär-GmbH und Kommanditgesellschaft ist komplex und erfordert sorgfältige Planung sowie laufende Verwaltung. Die Haftungsbeschränkung der Komplementär-GmbH schützt dich zwar vor persönlicher Haftung, bietet aber keinen vollständigen Schutz in allen Fällen. Steuerlich kann es zu Nachteilen kommen, besonders wenn die Gesellschafter unterschiedliche Einkommensteuersätze haben – das kann zu ungleicher Belastung führen. Zudem verlangt die GmbH & Co. KG eine flexible Gesellschafterstruktur, was in der Praxis zu Abstimmungsproblemen oder Konflikten zwischen den Gesellschaftern führen kann. Wenn du die GmbH & Co. KG als Rechtsform wählst, solltest du dir dieser Herausforderungen bewusst sein und die Struktur regelmäßig überprüfen.

    Wann lohnt sich welche Struktur?

    • Reine KG: sinnvoll bei überwiegend natürlichen Gesellschaftern, wenn du auf flexible und persönliche Geschäftsführung setzt
    • GmbH & Co. KG: wenn Haftungsschutz und Governance für dich im Fokus stehen – die wichtigsten Elemente sind die clevere Verbindung von Personengesellschaft und Kapitalgesellschaft sowie die rechtlichen und steuerlichen Komponenten
    • Option Körperschaftsteuer für PersG als strategischer Sonderfall
    • GmbH & Co. KG kann bei der Erbschaftsteuer und Schenkungsteuer erbschaftsteuerfrei übertragen werden, auch bei Anteilen unter 25 Prozent

    Checkliste Steuerfragebogen ✅

    Du willst eine GmbH & Co. KG gründen? Diese steuerlichen Punkte solltest du auf dem Schirm haben:

    • Deine GmbH & Co. KG ist gewerbesteuerpflichtig – die Gesellschaft selbst zahlt die Gewerbesteuer.
    • Du versteuerst deine Gewinnanteile mit deinem persönlichen Einkommensteuersatz.
    • Die gezahlte Gewerbesteuer kannst du auf deine Einkommensteuer anrechnen lassen.
    • Ein klar formulierter Gesellschaftsvertrag ist Pflicht und regelt deine Rechte und Pflichten als Gesellschafter.
    • Die individuellen Einkommensteuersätze der Gesellschafter solltest du bei der Gewinnverteilung berücksichtigen, um steuerliche Nachteile zu vermeiden.
    • Sorgfältige Planung und laufende Verwaltung deiner GmbH & Co. KG sind unerlässlich, um steuerliche Risiken zu minimieren.
    • Nutze professionelle Betreuung durch Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer, damit alle steuerlichen Anforderungen deiner GmbH & Co. KG erfüllt werden und deine Gesellschaft optimal aufgestellt ist.

    Mit dieser Checkliste behältst du als Gründer und Gesellschafter der GmbH & Co. KG die wichtigsten steuerlichen Aspekte im Blick und kannst die Vorteile der Rechtsform gezielt nutzen.

    Dein Partner für Steuerfragen: bsteuern

    Die Entscheidung für die richtige Rechtsform und die optimale steuerliche Gestaltung ist komplex und entscheidend für den Erfolg deines Unternehmens. bsteuern unterstützt dich als erfahrener Steuerberater kompetent und individuell bei allen Fragen rund um die GmbH & Co. KG und deren Besteuerung.

    Profitiere von unserer Expertise, um steuerliche Vorteile zu nutzen, Risiken zu vermeiden und deine Gesellschaft optimal aufzustellen. Buche jetzt dein kostenloses Erstgespräch mit bsteuern und starte mit Sicherheit in deine unternehmerische Zukunft!

    FAQs

    Häufige Fragen – und klare Antworten

    Wann lohnt sich die GmbH & Co. KG steuerlich wirklich?
    Sie ist interessant, wenn du von der Haftungsbeschränkung profitieren willst und gleichzeitig steuerliche Vorteile einer Personengesellschaft nutzen möchtest, z. B. Freibetrag, § 35-Anrechnung und Gestaltungsmöglichkeiten bei Sonderbetriebsvermögen.
    Wie werden Gewinne einer KG oder GmbH & Co. KG besteuert?
    Gewinne werden nach dem Transparenzprinzip direkt den Gesellschaftern zugerechnet. Natürliche Personen zahlen Einkommensteuer, während eine Komplementär-GmbH körperschaftsteuerpflichtig ist.
    Was unterscheidet die GmbH & Co. KG steuerlich von einer reinen GmbH?
    Die GmbH & Co. KG wird als Personengesellschaft behandelt: Gewinne sind transparent, keine Körperschaftsteuer auf Ebene der KG. Bei einer GmbH hingegen fällt Körperschaftsteuer auf Gesellschaftsebene an.