Tax Basics

Startup gründen 2026: Steuerlicher Leitfaden für Gründer

Florian-Gössmann Schmitt

Alles zu Steuern bei Startup-Gründung: Rechtsformwahl, Steuernummern, Gründungskosten absetzen, Fristen. Mit kostenloser PDF-Checkliste zum Download.

Key Takeaways

  • GmbH vs. GmbH & Co. KG - welche Rechtsform rockt steuerlich mehr?
  • Welche Steuernummern du wann brauchst
  • Wie du Gründungskosten steuerlich absetzt
  • Die wichtigsten Fristen in den ersten 12 Monaten
  • Checkliste zum Download

Du willst 2026 endlich dein eigenes Startup gründen? Mega! Deutschland ist wie ein riesiger Spielplatz für Gründer:innen voller Chancen, aber auch mit ein paar Hürden, die du easy meistern kannst. Mit Mut und dem Traum von echter Selbstständigkeit gehst du deinen eigenen Weg.

Und hier kommt die gute Nachricht: Neben dem ganzen Steuergedöns gibt's massenhaft Fördermittel, coole Programme (KfW, High Tech Gründerfonds, Initiativen vom Bundesministerium) und den Gründungszuschuss, die dir den Einstieg richtig versüßen.

Wissen ist Power und mit den richtigen Infos, praktischen Tipps und einem klaren Überblick über Steuern und Recht legst du das Fundament für deinen Erfolg. Markt, Branche, Geschäftsmodell, deine geniale Idee und das richtige Startkapital, das sind die Zutaten, die aus deinem Start-up eine Erfolgsgeschichte machen.

Dieser Artikel ist für alle da draußen, Startup-Gründer:innen, Freiberufler, zukünftige Arbeitgeber und alle, die sich in der bunten Welt der Unternehmensgründung zurechtfinden wollen. Die Agentur für Arbeit ist übrigens dein Buddy, wenn du aus der Arbeitslosigkeit heraus gründest die pumpen richtig Kohle in deinen Start mit Förderungen wie dem Gründungszuschuss.

Denk auch dran: Energie, Wirtschaft, Absatz, dein Projekt, deine Stärken, alle wichtigen Artikel, Genehmigungen, Regeln, Finanzierung, Vollzeit-Gründung, Krankenversicherung, das ganze Paket muss stimmen. Let's go!

1. GmbH oder UG - Die steuerliche Perspektive

Die Basics:

  • GmbH: 25.000€ Stammkapital (mindestens 12.500€ bei Gründung)
  • UG (haftungsbeschränkt): Ab 1€ Stammkapital möglich

Die Wahl zwischen GmbH und UG ist wie die Entscheidung zwischen einem soliden Fundament und einem schnellen Start. Beide haben ihre Berechtigung, je nachdem wo du stehst und wohin du willst.

Steuerlich gibt es KEINEN Unterschied, beide zahlen:

  • Körperschaftsteuer: 15%
  • Solidaritätszuschlag: 5,5% auf die Körperschaftsteuer
  • Gewerbesteuer: ~14% (je nach Gemeinde)

Für innovative Start-ups ist die Frage nach Startkapital und Finanzierung mega relevant. Förderprogramme wie die KfW oder der High Tech Gründerfonds sind wie Turbo-Booster für deinen Start – die bieten gezielte Förderung und zinsgünstige Kredite, damit du richtig durchstartest. Die KfW Bank hilft in der Regel mit sechsstelligen Summen, um Startups zu finanzieren.

Je nach Branche und dem, was du machst, unterscheiden sich die Anforderungen krass. Manche brauchen mehr Bürokratie, andere können fast sofort loslegen.

Dein Geschäftsmodell ist der Kompass, der dir zeigt, welche Rechtsform am besten zu dir und deinem Baby passt und wie du dich im Markt positionierst.

Effektive Steuerbelastung: ~30% auf Gewinne

Aber: Die UG hat einen Haken Du musst 25% deines Jahresgewinns in eine Rücklage packen, bis du 25.000€ zusammenhast. Das ist Kapital, das dir fürs Wachstum fehlt.

Unsere Empfehlung:

  • Bootstrapping oder wenig Kohle? → UG starten, später zur GmbH upgraden
  • Investoren an Bord oder >50k Budget? → Direkt mit GmbH durchstarten
💡 Investor-Perspektive: VCs stehen auf GmbHs. Eine UG schreit "knappes Budget" - das kann bei Fundraising-Gesprächen richtig ungünstig wirken.

2. Welche Steuernummern brauchst du wann?

Steuernummer (vom Finanzamt)

  • Wann: Direkt nach Gründung
  • Wofür: Steuererklärungen, Rechnungen schreiben
  • Wie: Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen
  • Dauer: 2-6 Wochen

Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-ID)

  • Wann: Sobald du B2B-Geschäfte machst (besonders international)
  • Wofür: Reverse-Charge-Verfahren, innergemeinschaftliche Lieferungen
  • Wie: Beim Bundeszentralamt für Steuern beantragen
  • Dauer: 1-2 Wochen

EORI-Nummer (für Import/Export)

  • Wann: Nur wenn du Waren außerhalb der EU handelst
  • Wofür: Zollanmeldungen
  • Wie: Beim Zoll beantragen

Wichtig: Die Steuernummer kommt automatisch vom Finanzamt geflattert. Die USt-ID musst du selbst beantragen.

Weitere Infos und einen kompletten Überblick über alle wichtigen Gründungsfragen plus Hinweise zu nötigen Genehmigungen findest du auf der Seite vom Bundeszentralamt für Steuern.

3. Gründungskosten steuerlich absetzen - so geht's

Was sind Gründungskosten?

Alles, was du VOR der eigentlichen Gründung ausgibst:

  • Beratungskosten (Steuerberater, Anwalt, Notar)
  • Marktforschung und Businessplan-Erstellung
  • Reisekosten zu Investoren-Meetings
  • Domain-Käufe und Markenanmeldungen
  • Prototyp-Entwicklung
  • Büroausstattung und Software

Wie viel kannst du rausholen?

Bis zu 10.000€ Gründungskosten sind sofort absetzbar. Alles darüber wird über 3 Jahre verteilt abgeschrieben.

Wichtig: Sammle ALLE Belege!

Bewahre wirklich jeden Beleg auf - auch die von vor der Gründung. Scanne sie direkt in deine Buchhaltungssoftware (Lexware, sevDesk) rein.

Gründungskosten-Beispiel

  • Rechnung: 15.000€
  • Sofort absetzbar: 10.000€
  • Abschreibung über 3 Jahre: 5.000€ (= 1.667€/Jahr)

Bei 30% Steuerlast sparst du im ersten Jahr: 10.000€ x 30% = 3.000€

Fördermittel und Förderungen, zum Beispiel von der KfW oder dem High Tech Gründerfonds, können echte Game-Changer für deine Finanzierung und dein Startkapital sein.

4. Die ersten 12 Monate - diese Fristen musst du kennen

Monat 1: Nach Gründung

  • Fragebogen zur steuerlichen Erfassung beim Finanzamt einreichen
  • Gewerbeanmeldung (falls noch nicht gemacht). Je nach Branche brauchst du bestimmte Genehmigungen - die musst du meist vor dem Start haben.
  • Geschäftskonto eröffnen (Qonto, Kontist, N26 Business)

Monat 1-2: Steuernummer kommt

  • Steuernummer trudelt per Post ein
  • USt-ID separat beantragen (wenn B2B)
  • Buchhaltungssoftware aufsetzen

Bis 10. des Folgemonats: Umsatzsteuer-Voranmeldung

  • Im ersten Jahr: MONATLICH (nicht quartalsweise!)
  • Dauert nur 10 Min mit Lexware/sevDesk
  • Verspätung kostet 25€ Verspätungszuschlag

Quartalsweise: Steuerprognose

  • Wie viel Gewinn machst du?
  • Wie viel Steuern werden fällig?
  • Rücklagen bilden!

Nach 12 Monaten: Erste Steuererklärung

  • Körperschaftsteuererklärung
  • Gewerbesteuererklärung
  • Umsatzsteuerjahreserklärung
  • Frist: 31. Juli des Folgejahres (mit Steuerberater: 30. April + 1 Jahr)
💡 Unser Tipp: Mit Steuerberater hast du 18 Monate Zeit statt 7 Monate.

5. Kleinunternehmerregelung - ja oder nein?

Was ist die Kleinunternehmerregelung? Eine gesetzliche Regel, die dir als Unternehmer, Start-up, Freiberufler oder Selbstständiger erlaubt, bei einem Umsatz bis 22.000 € im ersten Jahr auf die Umsatzsteuer zu verzichten - wenn du die Voraussetzungen erfüllst.

Vorteile:

  • Keine monatliche UStVA
  • Weniger Bürokratie
  • Preise wirken günstiger (keine 19% USt)

Nachteile:

  • Du kannst keine Vorsteuer abziehen (z.B. bei MacBook-Kauf, Software-Abos)
  • Wirkt unprofessionell bei B2B-Kunden
  • Investoren mögen es nicht

Unsere klare Empfehlung für Startups: NEIN zur Kleinunternehmerregelung. Warum?

  • Du kaufst am Anfang viel (Hardware, Software, Büro) → Vorsteuer lohnt sich richtig
  • B2B-Kunden erwarten USt-ID
  • Investoren sehen Kleinunternehmer kritisch

6. Selbst buchen oder Steuerberater?

Selbst buchen (mit Lexware/sevDesk): Kosten: 10-20€/Monat Software

Steuerberater (wie b'steuern) : Kosten: Ab 149€/Monat

Wann lohnt sich ein Steuerberater?

  • Ab 50.000€ Umsatz
  • Bei Investoren an Bord
  • Wenn du von Beginn Safe mit deinen Steuern umgehen möchtest
  • Wenn du deine Zeit als Unternehmer besser nutzen kannst

Überleg dir: Hast du genug Durchblick bei deinen Finanzen oder kann dir ein Steuerberater mit individuellen Tipps und Erfahrung helfen, die richtige Entscheidung für dein Business zu treffen?

💡 Rechenbeispiel: Deine Zeit ist 100€/Stunde wert. Buchhaltung kostet dich 4h/Monat = 400€ Opportunitätskosten. Steuerberater kostet 299€/Monat. → Du sparst 101€ UND hast professionelle Beratung.

7. Checkliste: Startup gründen - steuerlich alles richtig machen

Vor der Gründung:

  • Rechtsform festlegen (GmbH vs. UG)
  • Alle Belege sammeln (auch vor Gründung!)
  • Businessplan erstellen (die Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln)
  • Steuerberater kontaktieren (optional, aber empfohlen)

Bei Gründung:

  • Notartermin: Gesellschaftsvertrag beurkunden
  • Geschäftskonto eröffnen
  • Stammkapital einzahlen
  • Gewerbeanmeldung
  • Handelsregistereintrag

Nach Gründung (Woche 1-2):

  • Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen
  • USt-ID beantragen (wenn B2B)
  • Buchhaltungssoftware einrichten (Lexware, sevDesk)
  • Belege digitalisieren

Laufend:

  • Bis 10. des Monats: Umsatzsteuer-Voranmeldung
  • Quartalsweise: Steuerprognose und Rücklagen bilden
  • Nach 12 Monaten: Jahresabschluss und Steuererklärungen
[Checkliste als PDF herunterladen]

Fazit: Mit dem richtigen Setup sparst du Zeit und Geld

Die meisten Startup-Gründer:innen, Existenzgründer und angehenden Unternehmer:innen unterschätzen das Thema Steuern massiv - genauso wie die Vielzahl an Voraussetzungen, Genehmigungen und Regeln, die für den erfolgreichen Einstieg in die Selbstständigkeit wichtig sind, egal in welcher Branche oder mit welcher Unternehmensform du durchstartest. Das rächt sich spätestens nach dem ersten richtig profitablen Jahr, wenn die Nachzahlung ins Haus flattert. Statistisch betrachtet schaffen es weniger als 60 Prozent aller Existenzgründer, die ersten drei Jahre am Markt zu überstehen.

Die wichtigsten Takeaways:

  1. GmbH > UG wenn du Investoren an Bord hast oder >50k Budget
  2. Gründungskosten dokumentieren - bis zu 3k€ Steuerersparnis im ersten Jahr
  3. Keine Kleinunternehmerregelung - Vorsteuerabzug lohnt sich richtig
  4. Steuerberater ab 50k Umsatz - spart Zeit und Geld
  5. Fristen einhalten - Verspätungszuschläge sind einfach vermeidbar

Gerade in Deutschland gibt's massenhaft Fördermittel, Förderungen, Startkapital-Optionen und Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen, Start-ups und Freiberufler – von der KfW über den High Tech Gründerfonds bis zum Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit und Programme vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, die besonders Personen aus der Arbeitslosigkeit beim Start in die Selbstständigkeit supporten.

Nutze Wissen, Infos, praktische Tipps und einen guten Überblick über Markt, Branche, Geschäftsmodell, deine geniale Idee, dein Projekt, deine Stärken, Erfolgsfaktoren, Arbeitgeberpflichten, Krankenversicherung, Vollzeit- oder nebenberufliche Gründung, Freiberuflerstatus, Genehmigungen, Regelungen, Absatzwege, Energiequellen, die richtige Form und alle relevanten Voraussetzungen, um mit deinem Unternehmen, deiner Firma oder deinem Start-up den optimalen Weg in die Selbstständigkeit zu gehen.

Stell dir die richtigen Fragen, informiere dich überall und beachte alle Aspekte, die für deinen Erfolg entscheidend sind. Eingehende Marktanalysen sind notwendig, um Stärken und Schwächen der Konkurrenz zu verstehen.

Die Chancen, mit Mut und einer innovativen Idee den Traum der Selbstständigkeit zu verwirklichen, stehen für Existenzgründer:innen und Startup-Gründer:innen heute so gut wie nie – der richtige Einstieg und eine durchdachte Unternehmensgründung sind der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg.

Du brauchst Unterstützung bei deiner Startup-Gründung?

Wir analysieren deine Situation und zeigen dir, wie du steuerlich optimal startest.

FAQs

Häufige Fragen – und klare Antworten

Sollte ich als Startup die Kleinunternehmerregelung nutzen?
Kurze Antwort: Nein. Für die meisten Startups ist die Kleinunternehmerregelung ein Nachteil.
Welche Steuernummern brauche ich für mein Startup und wie beantrage ich sie?
Du brauchst mindestens zwei Nummern, eventuell drei: Steuernummer (Pflicht für alle); Umsatzsteuer-Identifikationsnummer / USt-ID (Wichtig für B2B); EORI-Nummer (Nur bei Import/Export außerhalb EU)
Wie kann ich Gründungskosten steuerlich absetzen und wie viel spare ich damit?
Du kannst bis zu 10.000€ Gründungskosten sofort im ersten Geschäftsjahr absetzen. Alles darüber hinaus wird über 3 Jahre verteilt abgeschrieben. Auch Ausgaben vor der offiziellen Gründung sind absetzbar! Viele Gründer wissen das nicht und verschenken Tausende Euro.
GmbH oder UG gründen - was ist steuerlich besser?
Steuerlich gibt es keinen Unterschied zwischen GmbH und UG. Beide zahlen etwa 30% Gesamtsteuerlast. In diesem Abschnitt wird empfohlen, bei einem Budget unter 20.000 Euro mit einer UG zu starten und diese nach ein bis zwei Jahren in eine GmbH umzuwandeln. Bei vorhandenem Kapital über 50.000 Euro oder Investoren sollte direkt eine GmbH gegründet werden.
Wann brauche ich als Startup-Gründer einen Steuerberater?
Viele Gründer warten zu lange und verpassen dadurch steuerliche Optimierungsmöglichkeiten. Gründer, die von Anfang an steuerlich beraten werden, sparen durchschnittlich 15-20% Steuern in den ersten 3 Jahren. Das liegt an optimaler Rechtsformwahl, vollständiger Erfassung von Gründungskosten und strategischer Gewinnverwendung.